Geschäftsbericht 2021

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Zu den bedeutenden strategischen Risiken zählt HUGO BOSS Kollektionsrisiken, Risiken für das Markenimage und Corporate Image sowie das Investitionsrisiko.

Kollektionsrisiken

Sich verändernde Mode- und Lifestyle-Trends können Kollektionsrisiken verursachen. Die Herausforderung in der Kollektions­entwicklung besteht vor allem darin, im Rahmen des Kreativmanagements Trends frühzeitig zu erkennen und diese im Rahmen der Entwicklungsarbeit schnellstmöglich in kommerziell erfolgreiche Kollektionen einfließen zu lassen. Forschung und Entwicklung

Intensive Analysen relevanter Zielgruppen und Märkte sowie des Abverkaufserfolgs vergangener Kollektionen sollen dazu dienen, Kollektionsrisiken zu reduzieren. Zudem ermöglichen die unmittelbare Kundennähe im eigenen Einzelhandel, das Feedback der Großhandelspartner, der im Einklang mit dem strategischen Claim „Lead in Digital“ stehende Einsatz digitaler Tools zur Trenderkennung sowie Erkenntnisse des Kundenbeziehungsmanagements (CRM) es, Veränderungen im Kaufverhalten frühzeitig zu erkennen und bei der Entwicklung zukünftiger Kollektionen entsprechend zu berücksichtigen. Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung der Kollektionsentwicklung schafft es HUGO BOSS zudem, die Entwicklungszeiten weiter zu verkürzen und so noch schneller auf globale Trends zu reagieren. Forschung und Entwicklung

Die im Rahmen von „CLAIM 5“ forcierte Erneuerung des Markenauftritts umfasst auch das Produkt und die Markenlogos. Mit den seit Anfang 2022 erhältlichen Frühjahr/Sommer-2022-Kollektionen von BOSS und HUGO erleben Kunden weltweit beide Marken erstmals in einem komplett neuen „Look and Feel“. Für beide Marken sollen unter anderem eindeutige Markencodes und Designelemente den Wiedererkennungswert weiter erhöhen und das jüngere und selbstbewusste Image der Marken stärken. In diesem Zusammenhang verfolgt das Unternehmen insbesondere die klare Ambition, BOSS als 24/7-Lifestyle-Marke über alle Trageanlässe hinweg zu etablieren. So will HUGO BOSS das Potenzial der Casualwear künftig voll ausschöpfen und damit gleichzeitig sein wichtiges Formalwear-Geschäft stärken. Gleichzeitig soll HUGO als erster Kontaktpunkt für jüngere Kundengruppen etabliert werden. Konzernstrategie, „Product is King“

Potenziell negative Auswirkungen von Kollektionsrisiken werden als hoch eingestuft. Aufgrund der implementierten Maßnahmen zur Risikoreduzierung wird die Eintritts­wahrscheinlichkeit aus Sicht des Managements jedoch als unwahrscheinlich erachtet. 

Risiken für das Markenimage und Corporate Image

Der Eintritt von Risiken für das Markenimage und Corporate Image kann den wirtschaftlichen Erfolg von HUGO BOSS negativ beeinflussen. So könnten sich beispielsweise eine unzureichende Qualität der Produkte oder der Services im eigenen Einzelhandel, eine unkontrollierte Preis- und Rabattpolitik, die Nutzung markenschädigender Distributionskanäle, ein unattraktiver Marketing-Mix oder das Nichteinhalten von Gesetzen oder Sozialstandards imageschädigend auswirken.

Der Schutz und Erhalt des Markenimages genießt daher bei HUGO BOSS eine hohe Priorität. Die Sicherstellung eines global einheitlichen Marken- und Einkaufs­erlebnisses, strenge Qualitätskontrollen, eine zentral gesteuerte Preispolitik, die im Rahmen des Claims „Rebalance Omnichannel“ anvisierte Etablierung eines nahtlosen Marken­erlebnisses über alle Kunden­kontakt­punkte, ein aktives Compliance-Management sowie hohe Anforderungen an Arbeits- und Sozialstandards zahlen auf dieses Ziel ein. Daneben sind der rechtliche Schutz der Marken sowie die Verfolgung von Produktpiraterie wichtige Bestandteile zur Sicherung des Markenimages.

Das Corporate Image von HUGO BOSS zeigt sich in der Wahrnehmung seiner Stakeholder. Sämtliche Kommunikations­aktivitäten werden über die zentralen Abteilungen Corporate Communication, Investor Relations und den Bereich Global Corporate Responsibility & Public Affairs gesteuert. Diese befinden sich in einem ständigen Dialog mit allen wichtigen Interessengruppen. Zudem wird die Einhaltung von Gesetzen, Standards und Richtlinien sowohl konzernintern als auch bei Partnern regelmäßig kontrolliert. Das Management hält negative Einflüsse auf das Markenimage und Corporate Image für unwahrscheinlich. Die potenzielle Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns wird dabei als wesentlich eingestuft.

Investitions­risiken

Mit den eigenen Einzelhandelsaktivitäten des Konzerns sind Investitionsrisiken im Zusammenhang mit der Modernisierung des Storenetzwerks, selektiven Neueröffnungen sowie der kanalübergreifenden Integration und Digitalisierung der eigenen Einzelhandelsaktivitäten verbunden. Das Risiko von Fehlinvestitionen bezieht sich dabei insbesondere auf Investitionen in Stores, für die langfristige Mietverträge abgeschlossen werden, die jedoch im Nachhinein nicht den Renditeerwartungen des Konzerns entsprechen. Auch können sich Fehlinvestitionen bei der Entwicklung und Implementierung neuer Möbelkonzepte sowie digitaler Elemente ergeben.

Das Risiko in Verbindung mit Wertminderungen des planmäßig abzuschreibenden Sachanlagevermögens, der immateriellen Vermögenswerte und der Nutzungsrechte an Leasingobjekten auf Ebene der eigenen Einzelhandelsgeschäfte sowie der Geschäfts- oder Firmenwerte bildet innerhalb der Investitionsrisiken die größte Risikoposition. Grundsätzlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine Verschlechterung der Geschäftsaussichten sowie eine Änderung des Marktmietniveaus zu einer Wertminderung der Vermögenswerte des Konzerns führen kann. Eine solche Wertminderung hätte jedoch keinen zahlungswirksamen Effekt. Für das Jahr 2022 stuft der Konzern das Risiko deutlich höherer Wertminderungen als unwahrscheinlich ein, bei gleichzeitig wesentlicher finanzieller Auswirkung. Konzernanhang, Textziffer 10

Für umfangreiche Investitionsprojekte existiert daher ein spezifischer Genehmigungsprozess. Er umfasst neben qualitativen Analysen, beispielsweise im Hinblick auf potenzielle Standorte eigener Stores, auch die Analyse des Kapitalwerts eines jeden Projekts. Das zentrale Investitionscontrolling bewertet die geplanten Investitionsprojekte hinsichtlich ihres Beitrags zur Erreichung der Renditeziele des Konzerns. Zudem wird die Profitabilität bereits realisierter Projekte in regelmäßigen Abständen durch nachgelagerte Analysen überprüft. Bei negativen Zielabweichungen werden entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen. Das Investitionsrisiko des Konzerns wird aufgrund der implementierten Maßnahmen für das Jahr 2022 insgesamt als unwahrscheinlich, mit potenziell wesentlicher finanzieller Auswirkung, eingeschätzt. Unternehmenssteuerung